Mittwoch, 22. August 2007
Samstags beim IKEA
Eine äußerst angenehme Nebenerscheinung der Globalisierung ist, dass man sich ohne große Mühe ein gewohntes Umfeld suchen oder schaffen kann, wenn man denn in einer Groß- oder Weltstadt lebt. Starbucks, diverse Fastfoodketten und angenehme Cafes und Kneipen sind schnell gefunden. Internationale Supermärkte und deutsche Bäckereien werden einem empfohlen und schon gibt es nach ein paar Wochen das geliebte Frühstück mit Nutella und Brötchen. Man findet also Alternativen zur nationalen Kost und kann seinem Verdauungstrakt eine Pause zur Erholung einräumen (Toilettengeschichte).
Genauso verhält es sich bezüglich der Einrichtung von Wohnung und Appartement. Oft wird einem vor dem Abschied die Frage gestellt: "Wie wohnstn da, was ißtn da?" Wo findet man also alle anderen Dinge das täglichen Bedarfs? Genau, bei IKEA.
Auf gehts! Vor dem Eingang spielen sich an einem Samstag Vormittag/ Mittag die selben Szenen ab wie in Europa. Familien mit Kindern, Erstsemester mit Oma und Opa und Singles die später eine Decke und ein Kopfkissen kaufen. Ich habe jeweils 2 gekauft - wofür auch immer. Auffällig sind die vielen Europäer auf der Suche nach Moppe und Billy um darin ihr Heimweh zu verstauen. Die gewünschten Klassiker sind auch schnell gefunden, da die komplette Produktpalette englisch und chinesisch ausgeschildert ist. Überhaupt ist alles das Gleiche wie in jedem anderen IKEA. So konnte ich also meinen Hunger im Restaurant nicht stillen, dann wie es scheint ist Köttbullar hier ebenso der Renner.
Auffällig anders sind allenfalls die überdurchschnittlich häufigen Durchsagen (nur chinesisch), in denen man immer meint das Wort Smoland zu hören, verwunderlich aber nicht. In einem Land, in dem man nur ein Kind haben darf, möchte wohl jeder gut über das Wohlbefinden der Kleinen informiert sein, und holt den Nachwuchs lieber schnell ab, bevor es noch Angelina Jolie tut.
Nach dem ich mir dann meinen Weg durch den dichten Einkaufswagenverkehr gebahnt hatte, der ähnlich chaotisch ist wie der Straßenverkehr hier, war nur noch die Hürde der Kassenzone zu nehmen. Und da fiel mir auf, man könnte bei diesem Kundenaufkommen statt der üblichen Kleiderbügel, Mülleimer, abgestorbenen Grünpflanzen und anderen Schnickschnack ganze Wohnzimmer zum Verweilen und Verkauf anbieten.
Ein Hotdog war übrigens auch nicht drin, denn die Schlange ging nahtlos von der Kasse zur Zwiebel-, Gurken- und Soßentheke über.

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IKEA - die Beruhigungspille für Kulturschock-Notfälle
Tach Martin,

ja IKEA kann einem manchmal helfen. Nicht nur wegen der Konsumgmöglichkeiten, sondern wie von Dir so schön beschrieben auch zur beruhigung der eigenen Nerven. Denn die flächendeckende Ausbreitung von IKEA zeigt einem doch recht deutlich, dass irgendwie doch alle gleich gestrickt sind und genau diese Erkenntnis ist manchmal wichtig, um ggf. schwereren Fällen von Kulturschock vorzubeugen.
IKEA in L.A. sieht übrigens auch genauso aus, wie in Europa, nur das es dort recht teuer ist und anscheinend eher das Mobiliar der einkommensstärkeren Klasse bereichert.

Ich muss übrigens ganz besonders auf Deinen ganz vortrefflich gelungenen Witz mit Mrs. Jolie hinweisen und muss bewundernd anerkennen, dass sich Deine erste Reaktion auf die vielen Durchsagen, um das Wohlergehen der armen einfachen Leute dreht, die einfach nur einkaufen wollen. Frau Jolie würde sicherlich die gleichen moralischen Handlungsgrundsätze auch für sich beanspruchen, aber ganz ehrlich: das nimmt der magersüchtigen Hässlette doch keiner ab! Die ist fast so schlimm, wie Shania Twain und Celine Dion!! Arrgh
Sie kauft sich lieber junge Menschen, aus der ganzen Welt zusammen und bringt sie vom Regen (Armut) in die Traufe (Übermaß an Geld, dass anscheinend auch zu Unterernährung führt)!

Dass Du zwei Satz Bettzeug gekauft hast, ist wohl dem allseits bekannten IKEA-Masslosverhalten zuzuschreiben. Vielleicht kann sich diese Investition ja aber auch noch mal auszahlen, falls Du Du mal eine Taube fangen möchtest, um ihr das Genick zu brechen...

Viel Spaß noch und kauf Dir mal nen echten Inter Netzer!

Bockdannnochviel

Sanna

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Gähnverbot
Lieber Martin,

auch ich habe mich soeben gekrümmt vor Freude über Deinen Jolie-Witz. Sehr fein! Wobei, lieber Sanna, ich heute gelesen habe, dass die Gute nicht etwa Magersüchtig sei, sondern vielmehr unter Hepatitic C leide. Die Unterzeile lautete: "Hat sie sich beim Tätowieren infiziert?" In welcher Gazette ich das gelesen habe, verschweige ich lieber.

Martin, bist Du eigentlich mit dem Taxi von Schweden zurück ins Hotel gefahren? Ich frage nur, weil ich gerade eine lustige Agenturmeldung gelesen habe und direkt an Dich denken musste:

Gähnverbot für Schanghais Taxifahrer
PEKING. Taxifahrer in der chinesischen Metropole Schanghai dürfen am Steuer nicht mehr gähnen. Wie die Zeitung Peking News gestern berichtete, soll dies das Image der Taxizunft verbessern. Außerdem hat Schanghai ein Essverbot für die Fahrer während der Touren erlassen - schließlich könnten sich Passagiere durch Schmatzen und Schlürfen gestört fühlen. Bereits seit Anfang des Jahres ist es den Taxifahrern in Schanghai auch untersagt, aus dem Fenster zu spucken. (Reuters)

Ganz liebe Grüße vom Sonntagsdienst!
Nancy

PS: Zu den zwei Kissen und zwei Decken sach ich mal nix...

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Spuckende Taxifahrer
Oha, dann wäre die liebe Angelina wohl doch lieber "nur" magersüchtig....

Zu den spuckenden Taxifahrern möchte ich nur anmerken, dass es vielleicht tatsächlich nicht besonders schön ist, wenn man während der Taxifahrt den Blick an den vorbeirauschenden Gebäuden und Menschen ein Ziel suchen lässt, plötzlich eine Fuhre Glibber im Auge landet, weil der Taxifahrer heute leider nicht darauf geachtet hat, bei einem links sitzenden Gast quer durch das Cockpit aus dem Beifahrerfenster zu rotzen....
Also Martin, öffne bei einer Taxifahrt unter keinen Umständen das Fenster, solange sich das Fahrzeug noch bewegt und der Fahrer auf seinem Platz ist! Es sei denn, Du möchtest Dich mit Angelina J. in der Dialyse bei der Blutreinigung treffen (wird Hep. C überhaupt per Tröpfcheninfektion übertragen? Ach, bestimmt, denn in China ist ja so vieles Andreas).

Bockdannnochviel

Sanna

P.S. Furzen dürfen die Fahrer doch laut dieser Meldung aber noch, oder? Denn dann wäre eine Taxifahrt ja nur all zu langweilig....

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